Fettleber heute – Typ 2-Diabetes morgen (Teil 1)

Dass zu viel Alkohol der Leber schadet, ist jedem geläufig; doch dass unsere Leber auch unter unserer Ernährung leiden kann, wissen die wenigsten:

Durch falsche und zu reichlich Ernährung kann sich eine sog. Fettleber bilden. Und zwar auch dann, wenn wir kaum Alkohol trinken. Diese Art der Fettleber wird daher „nicht-alkoholische Fettleber“ (engl.: NAFLD, Non-Alcoholic-Fatty-Liver-Desease) genannt.

Schätzungsweise 30-40 % der Erwachsenen haben sie. Bei Übergewichtigen sind es 70 %, Bei Typ -2-Diabetikern an die 80 %. Besonders besorgniserregend: Bei fettleibigen Kindern weisen bereits 30 % eine Fettleber auf.

Doch die wenigsten ahnen es. Eine Fettleber schmerzt nicht und macht sich auch sonst lange nicht bemerkbar. Dennoch ist sie brandgefährlich!

Die gute Nachricht: Mit einer sinnvollen Umstellung von Ernährung und Lebensstil können Sie Ihre Leber wieder rasch und nachhaltig entfetten und ihren gravierenden Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entrinnen. Dabei hilft – obwohl es paradox anmutet – eine höhere Zufuhr vom „richtigen Fett“.

Die schlechte Nachricht: Die Erkenntnisse sind so neu, dass viele Ärzte und Ernährungsberater das noch nicht wissen! Man spricht von einer Fettleber, wenn mehr als 5 % des Lebergewichts aus Fetteinlagerungen besteht. Die Fettleber wird als „nicht-alkoholisch“ bezeichnet, wenn sie nicht durch erhöhten Alkoholkonsum erklärbar ist.

Die NAFLD ist jedoch nicht nur eine Erkrankung der Übergewichtigen!

Auch schlanke Menschen können betroffen sein: Bis zu 15 % der Normalgewichtigen leiden an einer NAFLD. Diese bezeichnet man in der Fachsprache auch als TOFI.

Was ist ein „TOFI“

Dieses Wort stammt aus dem Englischen „thin outside, fat inside“ und bedeutet übersetzt: außen dünn, innen dick.

So werden Personen bezeichnet, die augenscheinlich schlank sind, aber gleichzeitig viel Fett in den Organen – allen voran in der Leber – eingelagert haben. Der erste Eindruck kann also doch manchmal täuschen.

Die Leber leidet still und heimlich

Die Fettleber zeigt zumeist keine oder nur unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit oder Abgeschlagenheit. Selten sind Schmerzen im rechten Oberbauch zu spüren.

Die sog. Leberwerte sind häufig ebenso unauffällig. Diese werden mittels einer Blutprobe bestimmt und können Auskunft über mögliche Erkrankungen oder Schädigungen der Leber geben.

Das Heimtückische an der NAFLD: diese Erkrankung bleibt meist lange unentdeckt.

Die Leber – das zentrale Organ des Stoffwechsels

Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch unter Ihrem Rippenbogen. Sie ist ca. 1,5 kg schwer und besteht aus über 300 Mrd. Zellen.

Die Leber ist weit mehr als nur Filter- und Entgiftungsorgan Ihres Körpers. Sie übernimmt die verschiedensten Funktionen in Ihrem Körper.

Die wichtigsten Aufgaben der Leber:

  • Beteiligung an der Blutzuckerkontrolle
  • Herstellung und Abbau von Hormonen und wichtigen Eiweißen
  • Herstellung von Cholesterin und Gallensäuren
  • Abbau und Umbau von Stoffwechselprodukten
  • Speicherung von Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen und Eisen
  • Filterfunktion und Entgiftung (Alkohol, Medikamente)
  • Unterstützung des Immunsystems

NAFLD – nur ein Sammelbegriff

Sie ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Einlagerung von Fett in der Leber.

Bleibt eine Fettleber unbehandelt, können weitere Erkrankungen der Leber folgen:
Leberfibrose (Vernarbung der Leber),
Leberzirrhose (Endstadium der Leberfibrose)
Hepatozelluläres Karzinom – Leberkrebs

Darüber hinaus sind die Auswirkungen für den gesamten Körper bei weitem nicht so harmlos, wie lange Zeit angenommen.

Das Risiko für folgende weitere Erkrankungen kann sich ebenso erhöhen:

  1. Bluthochdruck
  2. Typ-2-Diabetes mellitus
  3. Herz- und Gefäßerkrankungen
  4. Nierenerkrankungen
  5. Knochenerkrankungen

Machen Sie den Test – leidet Ihre Leber an Verfettung?

Es ist nicht einfach, eine NAFLD festzustellen, da sie meist keine Beschwerden verursacht. Möglichkeiten der Diagnose sind:

  1. Leberbiopsie – Gewebeentnahme gilt als Goldstandard, aber mit Risiken verbunden, daher nur bei begründetem Verdacht.
  2. MRT – aus Kostengründen als Standardverfahren nicht geeignet
  3. Leberwerte – trotz Fettleber oft sehr lange unauffällig, zeigen erst bei fortgeschrittenen Erkrankungen an.
  4. Ultraschall – erst bei sehr hohem Fettgehalt eindeutig.
  5. Fettleberindex

Fettleberindex – einfach und aussagekräftig

Mit dem sogenannten Fatty Liver Index (kurz FLI) lässt sich leicht und schnell abschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie bereits an einer Fettlebererkrankung leiden.

Folgende Werte werden für die Berechnung des FLI benötigt: Body-Mass-Index (BMI), Taillenumfang und die Laborwerte: Triglyceride und Gamma-GT.

Die Abschätzung des Fettleber-Risikos mit dem Fettleberindex:

  • unter 30  – mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Leberverfettung
  • 30 bis 60 – Graubereich, hier ist eine weitere Abklärung mit Ultraschall sinnvoll
  • Über 60  – mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt eine Leberverfettung vor

Sie leiden an einer Fettleber? Was ist zu tun?

Die Leber ist das einzige Organ, was zur vollständigen Regeneration in der Lage ist.
– Prometheus!

Ziel ist, den Teufelskreis Lebensstil, Überforderung der Leber, Störung des Stoffwechsels usw.  zu durchbrechen und der Leber als oberstes Schaltorgan wieder die Steuerung zu übergeben.

Die Lösung: Eine 14 tägige „Kur für die Leber“, um den Stoffwechsel wieder in Gang zu setzen und der Leber Spielraum zu verschaffen, damit Sie ihre Steuerungsaufgaben wieder erfüllen kann.

Dazu sind bestimmte Voraussetzungen nötig: geringere Kalorienzahl, wenig Kohlendhydrate, eine hervorragende Eiweißversorgung, optimale Vitamin- und Mineralstoffversorgung.

  1. Die Leber als wichtiges Steuerungsorgan erholt sich und kann ihre Aufgaben wieder übernehmen.
  2. Das bedeutet, der Stoffwechsel wird wieder in Gang gesetzt.
  3. Dabei sind die 14 Tage Leberfasten der Einstieg, der mehrere Effekte hat:
    • Die Leber leistet wieder ihre Steuerungsaufgaben.
    • Sie fühlen sich leicht, sind klar und leistungsfähig.
    • Ihre Blutwerte erholen sich
    • nebenbei nehmen Sie auch noch ein paar Kilos ab
    • der Körper beginnt sich umzubauen: festeres Gewebe statt wabbeliges Fett!
    • die Freude am eigenen Körper kommt zurück!
  4. So vorbereitet, ist die Ernährungsumstellung danach, die für eine langfristige Erholung der Leber notwendig ist, nicht mehr schwer.
  5. Je nach Zielsetzung unterstützen wir Sie dabei, Ihre individuellen Ziele zu erreichen: Lebergesundheit, Gewichtsreduktion, Stabilisierung, Diabetes-Schutz, Gewebefestigung….

Denn das ist unser Ziel. Über eine gesunde Ernährung Lernen, richtig zu essen.

Fortsetzung


Barbara Dornschneider, Heilpraktikerin
Datum: 2018
Erschienen in: Magazin „UNSER LEIMEN“ – Leimen Aktiv im BdS e.V.

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